Chaotische Situationen stabilisieren
Chaotisches Situationen in Unternehmen und Systemen sind alltäglich.
Um mit diesen Chaos umgehen zu können, muss die Komplexität reduziert werden. Oftmals wird versucht mit ungeeigneten Mittel die Dinge zu vereinfachen oder es wird nicht erkannt, dass es sich um eine chaotische Situation handelt. Dadurch wird das Problem nicht gelöst und im schlimmsten Fall kommt das Unternehmen sehr schnell in eine Schräglage. Darum hier in dem Blog eine kurze Darstellung, was zu beachten ist.

Ein chaotisches System in ein komplexes System zu überführen, bedeutet, einen Zustand völliger Unordnung, in dem keine Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge erkennbar sind, in einen Zustand zu bringen, in dem man durch Beobachtung, Experimente und Mustererkennung beginnen kann, Zusammenhänge zu verstehen. Dies bedeutet vom chaotischen in den komplexen Kontext wechseln.
Hier sind Methoden, Werkzeuge und Prinzipien, die dabei helfen können:
1. Sofortiges Handeln zur Stabilisierung
Im Chaos ist Handeln vor Analysieren angesagt.
- Krisenmanagement: Erstes Ziel ist Schadensbegrenzung.
- Entscheidungsstarke Führung: Klare, autoritäre Führung kann nötig sein, um Handlungsspielräume zu eröffnen.
- Firefighting Teams: Kleine Teams mit Entscheidungskompetenz, die schnell eingreifen können.
2. „Safe-to-fail“-Experimente initiieren (Komplexitätsmanagement)
Sobald erste Stabilisierung erreicht ist, beginnt die Transition in den komplexen Bereich:
- „Safe-to-fail“-Experimente: Kleine, reversible Maßnahmen testen, die verschiedene Hypothesen prüfen.
- Diversität fördern: Unterschiedliche Perspektiven zulassen – interdisziplinäre Teams bilden.
- Probe – Sense – Respond: Vorgehen iterativ anpassen (klassisches Muster in komplexen Systemen).
3. Muster erkennen und strukturieren
Ziel: Von chaotischer Unordnung zu erkennbaren, aber nicht linearen Mustern.
- Sensemaking-Methoden:
- Narrative Inquiry: Geschichten der Beteiligten erfassen (z. B. mit SenseMaker)
- After Action Reviews und Retrospektiven
- Systemaufstellungen (z. B. in Organisationen)
- Netzwerkanalyse: Strukturen und Verbindungen visualisieren
4. Strukturen für emergente Ordnung schaffen
Chaos braucht temporäre Struktur, die emergentes Verhalten zulässt:
- Boundary Setting: Klare Rahmenbedingungen setzen, ohne starre Regeln
- Entscheidung unter Unsicherheit: Methoden wie Polarity Mapping, Appreciative Inquiry
- Kooperation fördern: Aufbau von Vertrauen, psychologischer Sicherheit, Lernkultur
5. Werkzeuge zur Unterstützung
Zweck Werkzeuge / Methoden
Orientierung schaffen Cynefin Mapping, Wardley Maps, Rich Pictures
Muster erkennen SenseMaker, Interviews, Kognitive Mapping
Entscheidungen treffen Kanban (für Fluss), Obeya, OODA Loop, Scrum
Experimente strukturieren Hypothesenbasiertes Arbeiten, Lean Startup, Design Thinking
Reflexion & Lernen Retrospektiven, AARs, Learning Journals
Zusammenfassung des Übergangsprozesses
- Handeln – Chaos stoppen, Sicherheit schaffen
- Beobachten & Zuhören – Muster und Dynamiken erkennen
- Experimentieren & Lernen – System dynamisch weiterentwickeln
- Strukturen schaffen – Raum für Emergenz bieten, nicht kontrollieren
- Begleiten – Führung durch Kontext statt Kontrolle
Wenn Sie noch Fragen haben, Unterstützung benötigen oder einfach nur tiefer in die Materie vordingen möchten, einfach mit uns Kontakt aufnehmen unter: info@become.earth


